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Wenn du dich tot, wie bereits gestorben fühlst, da Leute hinter deinem Rücken die Gedanken eines Menschen, den du während des Großteils deiner Zeit vergessen hast, über dich herausgefunden haben (Gedicht)

Du bist mal mit einer Person spazieren gegangen.

Täglich geht er zur Arbeit und wird dabei aufgrund deiner merkürdigen Situation unfair beobachtet. Doch er kann nicht viel zu dir sagen: Er war scharf auf dich, zeigte sich in Bezug auf seinen Intellekt befangen.

Er schien sein kollegiales Leben zu genießen

und war neben erzählter Fahrkompetenz heiter auf den Füßen.

Im Zentrum kann man im Leben einer solchen Person nur gedanklich minutenweise stehn,

wenn der Körper in Hormonwallung ist – so ist’s recht – und er die Erinnerung an dich benutzt, damit Anstauungen vergehn.

Das ist normal, gesund. Und reinsteigern darf sich da keiner.

Auch Frauen sind so. Man muss Menschen da die Privatsphäre lassen des Weltfriedens wegen, und ein Auslachen wegen solcher Sachen ist nicht ernst zu nehmen: nur Natur, Gesundsein – sagt auch jeder Arzt mit Menschenverstand (den braucht nur manchereiner).

Irgendwelche alten aufgehetzten Systeme muss man da ignoriern:

Äußerst du dich über dein geringes Wissen zum Zugfahrer-Vater einer ehemaligen Freundin, werden sie dich zensiern.

Mein Vater machte gern Scherze über Leute mit diesem Beruf.

Und am Ende kommt Malware in meinem Posteingang dabei heraus, die sich anfühlt wie: „Wie man aus nem Kosmetik-Gutschein nen Schwarzmarkt-Zugführerschein schuf.“

 

PS: Die U-Bahnen in Großstädten haben sich bei mir schlussendlich doch als sehr vertrauenswürdig und gewissenhaft erwiesen. Dennoch bin ich nie gern mitgefahren, weil man nie allen Augen gerecht werden kann. Wird das alles gefilmt und im Nachhinein Leuten präsentiert, wird jeder Mimikzug von dir überinterpretiert.

 

Bildquelle: Rainer Sturm  / pixelio.de